Aloha werte Freunde der geselligen Meinungsbildung und Willkommen zu einem nicht geplanten Post (Naja, nicht geplant wäre auch falsch, aber spontaner als die GG-Posts)!
Ich hoffe doch sehr, dass auch ihr euch gestern nicht von der Raabschen Teigfratze habt abschrecken lassen und das TV-Duell zwischen Merkel und Steinbrück geschaut habt. Ich habe mich seinetwegen zwar durch die Sendung quälen müssen, werde mich aber trotz meiner generellen Abneigungen gegen Bundespolitik zu eben dieser äussern. Im Prinzip geht es mir nur darum, mal meine Gedanken zur anstehenden Wahl von mir zu geben.
Aber zuerst zum TV-Duell an sich: brauchte es wirklich VIER Moderatoren, um dieses "Duell" zu bestreiten? Ich glaube kaum, auch wenn ich die Strategie der vier Sender einsehe. Raab hat im öffentlich-rechtlichen Fernsehen aber nichts zu suchen, da will ich vor ihm verschont werden. Mancher meiner Komilitonen meinte im Nachhinein, er hätte Steinbrück verbal in die Ecke getrieben. Stimmt, er war offensiver als beispielsweise die beiden Moderatoren am linken Tisch. Anne Will hat es trotzdem besser gemacht, ihr nehme ich das Interesse an der Materie und den Inhalten ab. Raab nicht.
Die beiden "Duellanten": Steinbrück klar offensiver als die Kanzlerin (Verdammtnochmal, kann das Internet nichts besseres hervorbingen als Diskussionen über ihre Kette?), sie dafür klar souveräner und in sich selbst ruhend. Wie zu erwarten war, warum sollten beide in der Situation eine andere Rolle spielen? Am Ende schien mir Steinbrück doch etwas quängelig, als er wiederholt betonte, dass die Wahl entscheidend wäre und sowohl Raab als auch die Dame in Weiss (nichtmal der Name ist mir im Gedächtnis geblieben) fragte, ob sie denn hellsehen könnten, was den Ausgang der Wahl anginge. Das sah schwer nach Unsicherheit aus, insbesondere als er die Medien beschwor, doch auf die zweite oder dritte Hochrechnung zu warten. Also gut, was lernen wir aus diesem 'Zusammentreffen'? Merkel konnte souveräner reden, wird keine PKW-Maut einführen (der Vorschlag Seehofers mit der Maut für Ausländer ist ja schliesslich auch (EU-rechtlicher) Schwachsinn, den Mann sollte man vielleicht mal zu einem Nervenklemptner schicken) und kann sich wohl durchaus auch eine große Koalition vorstellen. Steinbrück will keine schwarz-rote Regierung, war aggressiver und schmiss zu Anfang mit auswendig gelernten Floskeln und Wendungen um sich. Naja...
Die Wahl zum Bundestag macht mir das nicht einfacher! Wirklich nicht, schliesslich will die SPD dieses Jahr mit DEM Kandidaten nicht gewählt werden. Haben die wirklich niemand besseren oder liege ich mit meiner Einschätzung doch richtig? Mich stellt das vor ein Dilemma, bin ich doch sonst einer der Rot wählt. Da ich meine Stimme (okay, dazu kann man sich gerne nachher noch äussern) nicht wegwerfen will, werde ich wohl dieses Jahr unter Tränen Schwarz wählen. Na zumindest mag ich unsere Kanzlerin, Abwartepolitik hin oder her. Mein Verteidungsminister und somit oberste Reinkarnation des Dienstherrn ist auch gut. Bisher konnte ihn auch das Vertrauen der Kanzlerin nicht absägen. Die Grünen wähle ich aus Prinzip nicht, die Linke hat auf Bundesebene bisher nur Quatsch verzapft und FDP wählen fällt dieses Jahr auch aus.
Jetzt dürft ihr mal raten, wem ich meine Zweitstimme (die für eine Partei) geben werde!