--- Meinungen, Berichte und Sinnloses aus meinem Nachrichtenbunker in der regnerischen Hansestadt ---

Librarium

Scriptorium

Samstag, 26. März 2011

Ich - Einfach anders

Mancher mag zweifeln, aber meiner Meinung nach bin ich anders. Wie ich drauf komme? Nu, schaun wa mal:
Ich bin Metalhead, hab mir inner Schule selten vom Lehrkörper was vorschreiben lassen und doch ist mein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen, als ich zum Wehrdienst einberufen wurde. Und ich liebe es immer noch. Ich kotze nicht jeden Tag, weil ich aufstehen muss. Ich freu mich sogar richtig drauf, da früh fast als Erster aufzuschlagen, obwohl man im Abi erstaunt und ungläubig reagiert hat, als ich klarstellte, dass ich nicht Kindergärtner, sondern Soldat werden wollen würde.
Ich nehm erst Urlaub, werd dann krank und kurier mich auch noch im Urlaub aus. Wo jemand wie Kamerad T. aus F. auch noch zu nachtschlafender Zeit beim OvWa krank melden würde, um den Urlaub zu sparen. Überhaupt regt Kamerad T. aus F. auf. Mannschafter, ein fauler Humpen vor dem Herrn, kriegt schon keine Aufgaben mehr, weil er eh nichts auf die Reihe bekommt. Stellt aber trotzdem Ansprüche an seine Arbeit. Will einfach nicht begreifen, dass er als Mannschafter den ganzen anspruchslosen Scheiss machen muss. Saubermachen, Zeug von A nach B räumen, Sand schippen, Laub harken, Schnee schieben, etc. Stört mich nich, im Gegenteil: mich erfüllt jedes bisschen an Aufgabe mit wohliger Befriedigung, weil ich mich bewegen kann und was zu tun habe. Rumsitzen und Nichts tun hab ich inner Schule lange genug gemacht. Aber ich bin ja auch anders.
Der versammelte Haufen der Kollegen (inkl. Chef) macht primitive Witze und ich sitz am andern Ende von Raum und les FAZ. Ich werd als stiller und verschlossener Mensch wahrgenommen, aber ich rede nunmal nicht, wenn ich nichts zu sagen habe. Ausserdem interessiert mich die Lebensgeschichten meines Gegenübers im Zweifel nicht und meine will ich ihm auch nicht darlegen. Ein weiterer Grund für mich die Bundeswehr zu mögen: ich werde nicht fürs Nett sein bezahlt.
Ich bin grade mal 20, aber Mitglied in einer Fun-Gilde,welche ab 25 rekrutiert. Ich werde zum Gildentreffen eingeladen, obwohl ich grade mal 3 von den Leuten gradeso und 2 (von den 3) besser kenne. In meiner Blogroll (der von meinem Browser, die nebenstehende ist nicht ganz aktuell, aber ich find den Editor von Blogger so umständlich) sind 5 oder 6 Einträge von Menschen in meinem Alter (±2 Jahre). Bei um die 30 insgesamt. Bei den um die 30 ist von Familienvätern und -Müttern, Studenten, Nicht-Mehr-Studenten, Anzugträgern, Schülern, Fotographen, Modebloggern, Militärsachverständigen, Zockern, Journalisten bis hin zu Musik- und Filmkritikern alles dabei. Da sind Leute, die ich persönlich kenne, die ich schon erlebt habe, da sind die, denen ich warscheinlich nie begegnen werde, aber besser kenne als deren richtige Freunde etc. Nicht mal für mich zeichnen sich da Trends abMein Leben ist von aussen sicher nicht interessant, ich rege mich regelmässig über die gleichen Sachen auf, mein Tagesablauf ist seit Jahren (ja, inklusive der Wehrdienstzeit) gleich, meine Lebensgewohnheiten haben sich nicht geändert, meine Hobbies sind praktisch die selben wie vor 3 oder 4 Jahren. Oder noch länger. (Bis auf Modellbau, das hab ich vor ein paar Wochen erst angefangen).Trotzdem gefällt mir alles so wie es ist, trotzdem begrüsse ich jede Änderung, gefühlsmässig bewege ich mich fast immer auf einem Niveau. Da ist Ausschlag in Richtung Glücklich schon selten, die andere Richtung praktisch nicht vorhanden. Ich bin mit meiner (eingebildeten?) Andersartigkeit zufrieden, aber muss ich mich verstehen?

PS: Der Titel ist ne Anlehnung an den Film 'Ich - Einfach unverbesserlich'. Ganz nett, gefällt mir ehrlich gesagt besser als Megamind. Noch so eine Sache, bei der ich interessentechnisch breit aufgestellt bin: Filme. Bis auf diese Hollywood-Liebeskomödien und extrem gehypte Filme schau ich mir fast alles an. Auch alte Stummfilme.

Donnerstag, 17. März 2011

Thema Reaktorsicherheit

Einige Gedanke zum der Frage: was kann unseren (deutschen, aber auch europäischen) AKW's passieren, wenn interne Faktoren wie menschliches Versagen oder schlechte Wartung ausser Acht gelassen werden. Die haben ja die dumme Angewohnheit unberechenbar zu sein. 
Wenn wir jetzt zusätzlich noch von der türkischen tektonischen Verwerfungszone absehen, sind sowohl Erdbeben als auch Tsunamis in der eben aufgetretenen Stärke doch ehrlich gesagt sehr unwarscheinlich, scheiden also als Ursache für Störfälle aus.
Als nächstes käme da das bis zu 9/11 undenkbare Szenario eines Angriffs mit einem Verkehrsflugzeug. Kritische Objekte, speziell Kraftwerke vor sowas zu schützen ist schwer. Es mag an meinem allgemeinen Interesse an Militärtechnik als auch an meiner Verwendung in der Nähe von Flugsicherheit und FlaRak liegen, aber für mich kommt an dieser Stelle praktisch nur aktiver Schutz in Frage. Aus meinem bisschen Erfahrung und Kenntnisstand in Sachen Bunkerbau und passivem Gebäudeschutz ist mir klar, dass ein Gebäude von der Grösse eines Kernraktors überirdisch nicht im erforderlichen Maße gebanzert zu bauen ("härten") ist. Gegen den unterirdischen Bau von Kraftwerken spricht bestimmt auch irgendwas, aber was ist mir (von den Kosten mal abgesehen) grad unklar.
Über Kernkraftwerken (und anderen wichtigen, nicht 'gehärteten' Anlagen) bestehen jetz schon Flugverbotszonen. Im Rahmen eines Praktikums/TrpSchau hab ich das auf entsprechenden Karten gesehen. Damit ist schonmal ein Schutzgebiet klar. Dieses aber wirkungsvoll gegen Angriffe zu verteidigen und dieses auch völkerrechtlich zu rechtfertigen wird das Schwere. Es gibt in der Luftwaffe (der auftragsgemäss der Schutz des deutschen Luftraums vom Boden, vom Wasser und aus der Luft zukommt) mehrere Flugabwehrraketengeschwader. Diese, selbst alle anderen Luftverteidungsfähigkeiten dazugenommen, reichen bei weitem nicht, alle AKW's vor oben genannten Ereignissen zu schützen.
Zumal sich ja in erste Linie Völker- und Menschenrechte dabei als problematisch und unumgehbar erweisen. Auch zum Schutz von vielen darf kein einzelnes Menschenleben 'geopfert' werden. Wenn wir also nicht jeden einzelnen Schritt auf dem Weg zum Frieden wieder zunichte machen wollen, der in den letzten Jahrzehnten gemacht wurde, ist aktiver Schutz durch mit Waffengewalt durchgesetzte Flugverbotszonen absolut ausgeschlossen. Wir können Prävention betreiben. So ungern ich diese Formulierung gebrauche, heisst das 'den Terror zu bekämpfen'; Radikalisten den Grund bzw. die Rechtfertigung zu nehmen, uns anzugreifen (vom Hass wird man die nicht abbringen), Vorbereitungen erkennen und stoppen, etc. Krieg führen gehört da meiner Meinung nach nicht dazu. Es braucht andere Ansätze.
Noch ein Bedrohungsszenanrio, welches ich sehe, ist dieser ominöse Cyberwar. Da der aber eh kaum verstanden wird (von den zuständigen Stellen) wird sich da nicht viel tun. Da ist die Abwehr primär auf passive Massnahmen beschränkt, Schlagworte wie IT-Sicherheit, autarke Systeme und sowohl Standardisierung von Verfahren und Systemen als auch Entnetzung müssen in dem Zusammenhang fallen.

Letzlich läuft es aber doch auf das altbewährte Prinzip hinaus: Abwarten und hoffen, dass niemals der Ernstfall eintritt, während der Öffentlichkeit eingeredet wird, man arbeite an allen Fronten und es könne ja nichts passieren.

PS: Wie gut schlafen eigentlich Kernkraftwerks-Sicherheitsprüfer? Gibts da Studien? Wie hoch liegt die Dunkelziffer?

Dienstag, 15. März 2011

Japan, mediabashed

Jetz muss ich mich zu dem Thema auch mal äussern. Klar, muss ja praktisch auf mediabashing hinauslaufen. Ich komm da einfach nicht drumrum. Jedenfalls - jetz kommts endlich - gehen mir die Medien mit ihren hunterttausend verschiedenen Expertenmeinungen und Infofitzelchen auf den Sack. Jeder glaubt irgendwas, - primär schlimmes - zu wissen und drückt es einem zu jeder vollen Stunde aufs Gesicht. Im Radio (was man aufgrund der Kameraden/Kollegen nicht abschalten kann), in der Zeitung, in Foren, in soz. Netzwerken, im Fernsehen (primär Nachrichtenkanäle und -sendungen).
Niemand weiss wie es in den Reaktoren aussieht.
Niemand weiss, was aus unserer - neuerlichen - AKW-Überprüfung in Deutschland für ein Ergebnis rauskommt.
Ja, es wird ein Wahlkampfthema in Deutschland und warscheinlich auch im Rest von Europa, wenn ich höre dass die Franzosen ganz schockiert festgestellt haben, dass ihre Kernkraftwerke auf dem selben Stand sind wie die der Japaner. Was denen wiederum das Genick gebrochen haben dürfte (selbst wenn es nicht zu einem GAU kommen sollte) ist meiner Meinung nach weder der schlampige Umgang mit den Sicherheitsbestimmungen, noch das Alter der Reaktoren, noch deren Konstruktion, noch das Erdbeben. Warscheinlich sind die Japaner weltweit am Besten auf Erdbeben und die Folgen von sowas vorbereitet. Das Schlimmste war der Tsunami. Die Welle, die alles weggeschwemmt hat: Autos, Häuser, Menschen, Dörfer, Notstromaggregate, Stromleitungen, etc.
Allein die Wucht der Welle.... Das ist der eigentliche Härtefall. Deswegen tun mir - eigentlich ganz untypisch für mich - die Betroffenen leid. Nicht wegen dem Nuklaerdesaster, den billigen Strom haben die gern genommen. Wie wir es ja auch tun.

Aber was ist eigentlich sonst noch so los? Gaddafi reibt sich die Hände weil nicht mehr die gesamte Welt nur auf ihn schaut. Christchurch (was mir ehrlich gesagt 'damals' am Arsch vorbei ging) wird sicherlich grad wieder aufgebaut. BP diskutiert heimlich still und leise über das Desaster auf der Deep Water Horizont. Keiner weiss was Bahrrain, Nordkorea oder Georgien machen. Haben Tschernobyl-Touristen schon Flugtickets nach Japan gebucht? Was ist nun eigentlich aus den Space-Shuttles, deren Nachfolgeprogramm und der NASA insgesamt geworden? Mehr so im Stillen wurde der von KT beurlaubte Kapitän der Gorch Fock entlastet. Ob er schon wieder zurück im Dienst ist, weiss ich allerdings auch nicht. Wie lange will de Me... (scheisse, da muss ich nachschauen... aussprechen kann ichs, aber schreiben... nich ohne Schummeln) de Maiziere noch Zeit lassen? Hier gehts um meine Zukunft!

Freitag, 4. März 2011

Einfach mal Urlaub

Nach den letztwöchigen Strapazen (*hust*)  hab ich das einfach mal nötig gehabt.
Ein bisschen krank bin ich auch, schliesslich hab ich ja Urlaub (was auch schon immer so ist).
Hauptgrund: Ich hab noch massig Tage gehabt und weil ich ja nicht wusste, ob ich länger Soldat bleibe, oder zum 30. März ausscheide, hab ich einfach spontan ne Planung eingereicht, mit der ich fast alles davonnoch aufgebraucht hätte.
Jedenfalls hab ich reichlich Zeit und nur deshalb (warum sonst?) kam Warhammer 40000 Dawn of War II - Retribution schon diese Woche und nicht erst am Ende des Monats. Wie sich rausgestellt hat, sind Spiel und Collectors Edition ausgezeichnet.
Nachdem im Hauptspiel und dem ersten Addon der Singleplayermodus mit der (tollen) Story ein ganz anderes Spielerlebnis geliefert hat als der Multiplayer, wurde beides beim neuesten Ableger fast deckungsgleich gemacht. Man hat nicht mehr nur 4 Einheiten, sondern kann auf der Map Verstärkung anfordern und somit teilweise riesige Armeen bauen. Das macht das Spiel auf Normal allerdings zu einfach. Mal sehen, vielleicht stellt die Orkkampagne auf Schwer eher eine Herausforderung dar.
Durch die vielen Einheiten leidet allerdings die Übersicht und man konzentriert sich nicht mehr so auf die Spezialfähigkeiten seiner Helden (so man denn welche mitgenommen hat). Besonders gelungen finde ich die Story (der Space-Marines Kampagne, die anderen hab ich noch nicht gespielt), da tauchen immer wieder Charaktere, Erlebnisse und - soviel sei verraten - Planeten aus der Geschichte der Blood Ravens und somit aus den anderen Dawn of War Releases auf. Ein Fest für Fans.

So ein Fest für Fans ist auch die Collectors Edition, die - wie inzwischen üblich - in nem sehr cool gemachten und stabilen Pappbuch daherkommt. Drin sind das Spiel - die ganz normale DVD, aber mit Freischaltcode für die Ingamegegenstände - ein sehr stabiles Poster mit den Haupthelden der 6 Völker und Postkarten mit Artworks zu jedem Volk, die allerdings bis auf das neue Volk (Imperial Guard) Bilder von Chaos Rising zeigen. Trotzdem sein Geld wert.



PS: Endlich! Endlich macht es ein Spiel mal richtig. Richtig realistisch. Hier sieht man erstmals (!) wie sich ein Gewehr beim Schiessen wirklich verhält. Das zieht nicht einfach nur stur nach oben, nein, es bock, springt, wackelt und macht ein bisschen was es will. BF3 wird grossartig!

PS²: Den versteh ich nicht. Kann da einer von den Dragon Age-Spielern helfen?