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Samstag, 24. Mai 2008

Eine Frage des Krieges

Klar ist es derzeit chic, gegen den Irakkrieg oder gleich ganz gegen die USA zu sein. Aber ich hab mir das schon laenger zu eigen gemacht und hege auch andere Gruende dafuer. Aber das ist ja bekannt. Trotzdem lassen wir das jetzt mal ausser acht. Denn mir stellte sich grad beim lesen eines Interviews mit einem Buchautor... aber eigentlich egal, mir stellt sich jedenfalls folgende Frage:

Kann eine Institution ( Armee/Regierungsorganisation/Regierung ) gegen sich selbst Krieg fuehren?

Denn wie wir alle warscheinlich wissen, hat Bush 2001 dem Terror den Krieg erklaert. Mich hat dagegen mal die Definition der Worte Terror und Terrorismus beschaeftigt. Und weil es ja doof/lame ist, immer nur Wikipedia als Quelle zu benutzen, von Abneigungen durch Zweifler mal abgesehen, hab ich mich mal dem Brockhaus zugewandt, den wir im Haus haben. Der sagt zu Terrorismus im Band 11 ( STIN-VERD ) der Ausgabe 2005: " politisch motivierte Gewaltanwendung, v.a. durch [...] Gruppen oder Einzelpersonen, die aufgrund ihrer zahlenmaessigen Unterlegenheit gegenueber dem herrschenden Staatsapparat [...] mit meist grausamen direkten Aktionen die Hilflosigkeit des Reg.- und Polizeiapparats gegen solche Aktionen blossstellen. " ( es folgen noch 1 1/2 Seiten Lexikumstext ).
Also ueberpruefen wir:
a) politisch motiviert . CHECK. amerikanische Militaeroperationen muessen vom Kongress ( auch nachtraeglich/rueckwirkend ) genehmigt werden. Politische Motivationen koennen durch wirtschaftliche Interessen/Notlagen entstehen.
b) Gruppen oder Einzepersonen, die zahlenmaessig unterlegen sind. CHECK. Einwohnerzahl Irak ( 2004 ): 26.074.906. Max. US-Truppen im Irak ( aktuell ): 168.000.
c) grausamen direkten Aktionen. CHECK. Krieg war, ist und wird immer grausam und direkt sein. Und passive Kriegsfuehrung gibt es nicht, da insbesondere moderner Bewegungskrieg auf Gebietsgewinn mit aggressiven Mitteln basiert.
d) Hilflosigkeit des Reg.- und Polizeiapparats. CHECK. Die irakischen Streitkraefte kapitulieren im April 2003.

Damit waere soweit erwiesen, dass die USA Terror betreiben. Daraus resultiert, in Verbindung mit der Tatsache des erklaerten Krieges gegen den Terror, die Schlussfolgerung, dass die USA wenn schon nicht gegen sich in Gesamtheit, dann doch wenigstens gegen die eigenen Streitkraefte Krieg fuehren muessten. Bekanntlich sucht man den Feind auch am ehesten in den eigenen Reihen. Wenn die USA sich also wirklich mal gemaess ihrer eigenen Rethorik und Propaganda verhalten wuerden, waere unsere Welt warscheinlich eine andere. Wie die aussieht, weiss ich nicht, da es seit Anfang/Mitte des 20. Jahrhunderts keinen Zeitpunkt ohne die irgendwie geartete Einmischung der USA gibt. Aber warum sollte sich auch eine Weltmacht ( derzeit die einzige, aber dazu ein andernmal ) an ihre eigenen Regeln halten...

2 Kommentare:

  1. Eine gewisse Schizophrenie kann man der USA einfach nicht absprechen. Ansonsten kann ich dem, hier "Getippten" nur zustimmen.

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  2. Sehr einleuchtende Herangehensweise.
    *kopfnick*
    Die USA als Urheber alles Bösen. Da gibt es ein paar schöne Verschwörungstheorien zu.

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