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Donnerstag, 19. Mai 2011

KGB - Besprechung

Die grenzdebilen Leser errinnern sich (oder schauen nach) noch an die Bilder aus dem Gründungspost? Speziell an Mutanten auf Andromeda und Unerkannt durch Freundesland? Gut, um die solls im Folgenden gehen.

Mutanten auf Andromeda ist meiner Meiung nach eins der krassesten Beispiele für die Phantastik, in dem Sinne, dass die kommunistische Weltrevolution stattgefunden hat. Es herrscht auf Erden und überall sonst, wo sich die Menschen der Erde rumtreiben Kommunismus vom Feinsten. Wirklich, echter Kommunismus, wo jeder so gleich ist wie alle andern, wo jeder sein Spezialgebiet hat, jeder ist intelligent, schön und steht mit beiden Beinen im Leben. Mir ist aufgefallen, dass diesen 'Neuen Menschen' jeder Gedanke an Religion fehlt. Im Buch trifft eine interstellare Expedition auf eine Zwei-Klassengesellschaft von degenerierten Humanoiden. Viele Vermutungen werden angestellt, wie es zum vorgefundenen Status kommen konnte, aber allen Teilnehmern des Ausflugs stellt sich die Frage, warum die Bewohner des Planeten nie versucht haben, ihre Situation (Beherrschung und Willkür durch die obere Klasse, Leben in Höhlen, ohne Beschäftigung irgendwelcher Art) zu verändern. Denen ist völlig unverständlich, wie sich 'intelligente' Lebewesen ihrem Schicksal ergeben können, ohne es zu hinterfragen. Der religiöse Aspekt der Geschichte, welche die Planetenbewohner wiedergeben (Strafe durch höhere Wesen, Vermachung der Macht an die obere Klasse) fällt den Teilnehmern der Expedition nichtmal auf. Warscheinlich könnte ich mich jetzt noch eine Weile über die teilweise seltsam anmutenden Merkmale und wiederauftretenden Fakten der Phantastik auslassen, aber einerseits ist das schonmal passiert und andererseits solls hier noch um ein anderes Buch gehen.

In Unerkannt durch Freundesland geht es, wie der Untertitel schon verrät, um Illegale Reisen durch das Sowjetreich. Diverse Bürger der ehemaligen DDR berichten von ihren Reisen durch die verschiedensten Teile der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken kurz UdSSR, was damals wohl nicht direkt verboten, aber doch auf jeden Fall reglementiert und streng überwacht war. Ausser, wie es die Mitglieder der UdF-Bewegung (ob es diese gab, oder nur für dieses Buch so benannt wurde, sei mal dahingestellt) taten, man reiste mit einem Transitvisum in die UdSSR ein und ging dann wohin man wollte. Alle Berichte, die ich bisher gelesen habe, haben einige Sachen gemeinsam: die Menschen der Ziel- und Durchreiseländer sind extrem gastfreundlich, sehen auch (selbst die in den muslimisch geprägten Republiken) über gesellschaftliche Fehler der Fremden hinweg und teilen das Wenige was sie haben. Die grösste Gefahr denen sich die UdF-ler stellen mussten, war die Miliz; schliesslich waren sie ja Illegal und konnten deshalb ausgewiesen werden. Seltsamerweise kam ihnen nie der Gedanke, dass man in Russland durch den (echten) KGB leicht mal verschwinden konnte, auch an Gefahren wie Raub, Mord und Diebstahl wurde nie ein Gedanke verschwendet. Scheint es damals wirklich in der Wahrnehmung der Menschen nicht gegeben zu haben, wie es auch in Kind44 thematisiert wird.

3 Kommentare:

  1. Echten Kommunismus gibt es doch auch bei Star Trek. Haben die Amis etwa der glorreichen roten Union insgeheim immer Nachgeeifert? *g

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  2. Ich wollt's auch sagen, aber der Imperator ist mir zuvor gekommen: Kommis um Weltraum gibt es eigentlich bei Star Trek.

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  3. Die bei Star Treck haben imho immer noch ne andere Mentalität. Deren Crews sind streng hirarchisch und Teamarbeit passiert nur, weil sich alle so lieb haben und nicht weil ihnen jegliche Alternativen garnicht erst einfallen.

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