Gut aufgepasst kann ich da nur sagen! Die Sache sieht folgendermaßen aus: Blood God ist eine Art Nebenprojekt vom Debauchery-Mastermind Thomas Gurrath.
Debauchery steht ja für gescheiten und handgemachten deutschen (manchmal auch wirklich deutschsprachigen) Death Metal (Youtubebeispiel). Gurrath hat aber auch eine Leidenschaft für deutlicheren RocknRoll, manchmal taucht auch der Begriff Sleaze'n'Roll auf. Während der normale Kram von Debauchery also klingt wie weniger melodische Amon Amarth oder Dying Fetus im LowTempo, ist Blood God aufgrund von viel klarerem Gesang mehr mit Chrome Division oder teilweise The Bosshoss vergleichbar (Youtubebeispiel).
Was aber keinen der Beteiligten davon abhält, mit Debauchery-Shirts zum Konzert zu gehen, oder als Vorband das Publikum damit aufzuziehen, dass man sich die Kräfte nicht nur für Debauchery aufsparen muss. Musste man auch nicht, dazu komm ich aber gleich noch. Gurrath und seine Mannen machen die Unterscheidung auch nicht leichter, wenn sie in ihrer Playlist für den Gig mindestens zur Hälfte Nummern von den normalen Debauchery-Platten haben. Geschadet hats aber keinem, Songs wie Warmachines at War (bemerkenswert schlechtes Video übrigens), Zombie Blitzkrieg oder Kings of Carnage gehen immer. Das Publikum war sehr gut drauf, eigentlich auch kein Wunder, sind ja schließlich alle nur wegen der Hauptattraktion des Abends gekommen. Ich hab jedenfalls keinen bemerkt, der bei einer der beiden Vorbands mitsingen konnte.
Die erste Band fand ich persönlich gar nicht mal so schlecht, aber richtig vom Hocker gehauen haben die mich wiederum auch nicht, hab mir nicht mal den Namen gemerkt.
Die zweite Band (die uns ein wenig damit gelockt hat, dass wir uns auch bei denen schon mal warm machen könnten) war da schon wesentlich besser: Buried in Black aus Hamburg. Die Fünfer-Combo mit einer Frau an Melodiegitarre, nem sehr solofreudigen Leadgitarristen und dem hoch motivierten Frontmann hat verdammt viel gute Laune und einen geschmeidigen Death Metal im Stil von Dying Fetus und Death Destruction mitgebracht. Da war es Ehrensache, dass die den ersten Circle Pit des Abends bekamen.
Buried in Black bei der Sache, Leadgitarrist nicht erkennbar |
Zu Debauchery / Blood God brauche ich ansonsten kaum noch Worte verlieren, die waren fit und hatten Bock, also hat innerhalb von Minuten das MarX gebrannt. Gut anderthalb Stunden später waren dann die Jungs auch fix und fertig, das Publikum wollte (wie immer) noch mehr. Da Mr. Debauchery (sic!) - wie sich Gurrath auf den Blood God Platten immer nennt - aber vorher schon verhandelt und unter "Ex! - Ex! - Ex!"-Rufen ein Astra geleert hatte, war ohne Zugabe Schluss.
Blood God / Debauchery bei eingeschaltetem Saallicht |