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Montag, 25. Juli 2011

Beschränkungen

Sind wir nicht alle ein bisschen beschränkt?
Ich merk das immer wieder, wenn irgendwas passiert ist und ich mit mir selbst hadere ob ich dazu was bloggen soll, oder nicht. Deswegen sind euch und mir schon viele (vermeintlich) interessante Posts abhanden gekommen. Weil dann die Erziehung über meinen jugendlichen (darf ichs eigentlich noch auf den schieben?) Leichtsinn gesiegt hat... Schliesslich bringt man uns im Idealfall schon im Kindesalter bei, was man sagen darf und was man besser für sich behält. Von dem was man am besten garnicht erst denkt, garnicht zu reden.
So hat man zum Beispiel ja traurig zu sein, wenn jemand gestorben ist, auch wenn man selbst lieber sowas wie 'Na endlich isser tot' oder 'Muss ich den jetz kennen?' sagen würde. Okay, dass man damit wirklich Trauernden weh tut is klar. Aber inzwischen ist alles so vernetzt, dass man nicht mal mehr im Internet seine Meinung offen sagen kann. Zumal es dort nur geschrieben steht, Mimik, Gestik, Betohnung, etc fehlen ja. Kenn ich 'die Andern' wirklich so gut, dass ich weiss, wie es gemeint ist/aufgenommen wird?
Was ich sagen will: nichtmal auf meinem Blog trau ich mich Sachen zu schreiben wie "Oh, die K:D von dem Norweger macht jeden Multiplayer-Spieler neidisch. Wer schafft schon fast 100:0 ?!"

Selbst den Satz, so angenommen wie er ist, will ich im Nachhinein verbessern. Die Betonung von 'jeder' nehmen. S' könnt sich ja jemand aufn Schlips getreten fühlen.

Bin ich abgestumpft, wenn ich sowas denke? Vom vielen Killerspiele spielen für den Tod desensibilisiert? Desinteressiert? Vielleicht bin ich ja auch so kaputt, dass man mich besser so schnell wie möglich mindestens zu nem Psychiater schicken sollte, wenn schon nicht gleich in die Geschlossene einweisen. Was warscheinlich die beste Idee wäre.
'nuff said
Debate and destroy!

PS: K:D ... Kill:Death-Ratio, Verhältnis Tötungen zu eigenen Toden.

3 Kommentare:

  1. Ich denke, das ist ganz normal und nichts schlimmes.
    Als moralischer Mensch ist das Massaker schlimm, klar.
    Aber als Ich kann ich für mich und auch öffentlich sagen, ob mich das trifft, ob ich mitfühle, pb ich meine gefühle von so etwas trenne, oder was auch immer.
    Bedauern und Sarkasmus sind dort einige der sich bietenden Möglichkeiten. Und solange es nicht unbedingt in Freude abdriftet nach meiner Layenmeinung auch nicht verwerflich.

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  2. Ich wills mal so sagen... Ich wär nun ganz und gar nicht auf die Idee gekommen, soetwas nur zu denken... ;-)

    Für mich war es schon irgendwie ein kleiner Schock, als ich das erst später mitbekommen hatte... Zuerst war im Radio "nur" die rede von der Bombe... Und erst am "Morgen" erfuhr ich auf einer Newsseite von dem anderen...

    Was mich dabei eher angewiedert hat, ist die Tatsache, dass die Reporter dort Bilder hochgeladen haben, die wirklich nicht hätten sein müssen...

    Der eine geht halt anders als ein anderer mit solchen Sachen um... Für mich ist es sehr schlimm was passiert ist... Kann aber nicht sagen, das ich deswegen trauer empfinde... Es waren eben keine Leute, die ich kenne. Trotzdem ist es aber schlimm und abscheulich gewesen! Weswegen ich persönlich auch nicht auf die Idee käme, soetwas zu denken.

    Und gerade das Internet macht es schwer, zu wissen, wie einer etwas meint, was er nur schreibt... Meint er das nun wirklich nur aus Sarkasmus... Oder ist da doch ein funken Wahrheit hinter... Das ist die schwierigkeit im Netz...

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  3. Jeder muss für sich seine Grenzen ziehen. Hat Breivik getan, hast du getan, hab ich getan.
    Traurig für die Angehörigen und vermutlich nur nachzuvollziehen, wenn man selber etwas Vergleichbares erlebt.

    Amy Winehouse ist tot...
    Scheißt der Hund drauf.

    Dutzende Unschuldige Kinder tot...
    Schmeißt den Typen von ner Klippe.

    In meinen Augen spielt immer das eigene Zutun eine entschiedende Rolle. Daraus bildet sich meine Meinung.

    Die eine hats nicht anders gewollt und interessiert mich einen feuchten Furz (und tausend Fans schreien "Du Arschloch").

    Die anderen sind Opfer. Und vielleicht macht mich die Tatsache, dass ich älter und Vater bin da etwas empfindlicher gegen Äußerungen wie deine.

    Was man in der Öffentlichkeit sagt, ist jedem selbst überlassen. Entweder man lebt mit den gesellschaftlichen Normen oder lässt es. Dann aber doch bitte auch durchgängig und nicht quasi-anonym im Internet.

    Ihr seht...empfindlicher Punkt getroffen. ;-)

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