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Mittwoch, 25. August 2010

Tage zählen, aber motiviert, nachgereicht

Diese Woche klammere ich mich nur an eins: Donnerstag nach Dienstschluss gehts asapst nach Hause. Da zähl selbst ich mal Tage... Hälfte hab ich immerhin schon!

Doch obwohl meine Stimmung diese Woche eigentlich eher scheisse ist, gibt es noch eine Sache, die mich jeden Morgen motiviert, die mir ein Grinsen aufs Gesicht zwingt. Diese eine Sache ist das Anziehen meiner Uniform, meiner Rüstung, meiner Arbeitskleidung, meiner zweiten Haut (zumal mir alles perfekt passt, von Stiefeln, über Hosen bis zur Feldmütze). Manche kotzen darüber, für mich gibt es fast nichts Schöneres. Aber ich wollte ja auch hier her.

Wem ist jetz alles der Gegensatz zum ersten Absatz aufgefallen? Gut, doch einigen. Dazu nur eins: so sehr man seinen Beruf liebt und vergöttert, irgendwann kann man ihn dann doch nicht mehr sehen, nichwahr? ^^ (insbesondere wenn der Rest der Belegschaft nur am Rummotzen ist. Also nerven mich eher die anderen)

AbkVz reiche ich nach, Übersetzung vll auch.


--------------------translating/summarizing--------------------
Counting days, but motivated
This week, I'am hangin on to one thing: thursday after closing time, I'am heading home ASAP. That what makes even me counting days. Already got the half of it!

My mood beeing pretty shitty this week, there is one thing, that forces a smile on my face. This one thing is putting on my uniform. What makes some people vomit, is almost the greatest thing to do for me. But I always wanted to be here.

So, who noticed the contrast between the two paragraphs? Good, at least a few. One thing to explain: as much as you love your profession, after some time you can't stand it at all. ( especially, when everything the other folks to is complain. that's what makes my crazy. )

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asapst: schnellstmoeglich, Steigerung von ASAP, eng. as soon as possible

13 Kommentare:

  1. Staune immer noch darüber, dass es Leute gibt, denen die Armee gefällt. Soll es ja auch geben. Wie Forrest Gump.

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  2. hmmm... ich mag dich ja wirklich als Person Madse, aber langsam macht mir deine Militärbegeisterung sorgen. Du hast ja schonmal gesagt, dass du sogar ins Ausland gehen würdest. Ich denke mal du willst dich bestimmt verpflichten lassen. Ich hab Freunde, die haben sowas schon gemacht. Und auf eine Art versteh ich euch. Gut Geld, vernünftige Ausbildung, männliche Sachen machen.

    Und trotzdem. Es ist etwas anderes, am PC die Welt zu retten und dafür ein paar Pixel explodieren zu lassen. Du wirst dafür ausgebildet Menschen zu töten, natürlich um anderen zu helfen und andere zu schützen. Und trotzdem. Sicherlich ist es ein cooles Gefühl ne echte knarrre in der Hand zu halten und sie abzufeuern.
    Und wenn dus mal auf menschliche Ziele machen musst? Wenn auf dich gefeuert wird?

    Sowas hört sich schnell wie Powerchristen gelaber an. Aber da ist was dran. Dass dürft ihr nicht, dass dürfen wir alle nicht verdrängen. Deutschland ist im Krieg. Und im Krieg sterben menschen. Auf beiden seiten. Ich hab manchmal angst, dass du und meine anderen BW Kumpels in 10 Jahren totale Wracks sind. Nur noch Alpträume, bei jedem Knall wird zusammengezuckt. Sowas halt. Kommt selten in Call of Duty und so vor. Aber im Real Life leider verdammt häufig....

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  3. Worauf freust du dich denn besonders, wenn du nach Hause kommst?

    Ich sehe das ganze übrigens ähnlich wie Willi. Höchstwahrscheinlich brauchen wir aber Leute wie dich.:-)

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  4. @ ringvernichter... Stimmt, ich werd mich sehr warscheinlich verpflichten und damit auch irgendwann in den Einsatz gehen. Dass das, wofuer ich jetzt ausgebildet werde, etwas gaenzlich anderes ist, als am 'am PC die Welt zu retten und dafür ein paar Pixel explodieren zu lassen' ( tolle Formulierung uebrigens), ist mir auch klar. Ich habe lange und gruendlich ueber darueber nachgedacht. Was mit mir passiert, wenn ich beschossen werde und selbst schiessen muss? Keine Ahnung.
    Dass viele Soldaten geschaedigt und als Wracks nach Hause kommen, stimmt auch. Aber genausovielen passiert auch nichts. Vielleicht klingt das jetzt doof, aber damit sich die Gesellschaft ueber den Einsatz das Maul zerreissen kann, muessen Leute in den EInsatz gehen. Irgendwer hat zu mir gesagt: wir geloben, das Recht der Demonstranten zu schuetzen, uns Arschloecher zu nennen.
    Wer weiss schon was passieren wird?

    @ Iceclaw... Hauptsaechlich aufs Bloggen, Kommentieren und Lesen, meine Familie und Freunde und zocken, sollte ich mal Zeit dazu finden. Und so sehr man sich untereinander versteht, irgendwann geht man sich, wie gesagt, gegenseitig auf den Sack.

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  5. ist mir grad scheiß egal, wenn du das wieder löscht, aber manchmal kann ich meine wut nicht für mich behalten.

    was du als antwort auf willis kommentar schreibst, widerspricht sich nicht nur stark, sondern es zeigt auch wie wenig du darüber nur nachgedacht haben kannst und das es eben doch nur geld und die knarre sind, die dich geil machen.


    das ist einfach mal krieg. etwas was keiner unterstützen sollte. aber das ist wie bei den nazis. das kann man denen einreden wie man will, am ende machen sie doch ihr ding, weil sie halt nicht weiter als zum rand ihres horizontes denken können.

    und wenn ich jetzt der buhmann und angeeckt bin, ist es so. ich kann das leider nicht so lieb verpacken wie wilhelm. bei solchen artikeln und kommentaren steigt in mir der pure hass hoch.

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  6. wie kann man schreiben, dass man viel darüber nachgedacht und auch gründlich überlegt hat, und gleich danach auf die frage, was ist, wenn man selbst angeschossen wird oder andere töten soll, mit "keine ahnung" antworten.

    und wenn man einem aufzeigt, dass leute durch die zeit im einsatz nen massiven knacks weg haben, dann kann man doch nicht ausweichen mit: "aber es gibt auch viele, die keine wracks sind". tut mir leid, aber das macht mich echt traurig.

    aber irgendwas in dir wird schon sagen, dass das bloß blödes gequatsche ist, was ich von mir gebe, wenn du es überhaupt noch liest.

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  7. @ Martin... solange deine Meinung mit einem Namen versehen ist, kann und soll sie hier stehen. Auch selbst wenn jetzt wieder 'der pure Hass' in dir hochsteigt ( was mir ehrlich gesagt schiessegal ist ), kann man dein ueber den Horizont schauen auch auf beide seiten anwenden. Wenn du mich fragst, was du auf meinem Blog ja tust.

    Aber eins sag ich dir: Vergleich mich NIE wieder mit Nazis!

    (Uebrigens: schonmal lange ueber was nachgedacht und trotzdem keine Antwort gefunden? Nein? Dann denk doch mal drueber nach, warum Menschen so gierig sind, wo doch Andere vorleben, dass man auch gebend gluecklich sein kann.)

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  8. dann schreibe mir bitte, was genau es ist, dass dich so sicher macht, dass die bundeswehr das richtige ist. vielleicht erweitert es ja meinen horizont.

    und ja, manchmal sucht man ewig nach antworten und findet sie nicht. aber ich kann nicht verstehen, wie man zu solchen einsätzen gehen kann, ohne vorher auf alles eine antwort gefunden zu haben. das ist dein leben. im endeffekt musst du wissen, was du machst.

    trotzdem würd ich mich freuen, wenn du mal schreiben könntest, was genau dich so fasziniert an der bw.

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  9. Wie gestern meine, so finde ich heute deine Aussage widerspruechlich.
    Aber zu der Frage, was mich an der Bundeswehr so fasziniert. Ich glaube kaum, dass du es nachvollziehen koennen wirst, aber es ist die gelebte Kameradschaft, die sich auch kompromisslos auf Leute erstreckt, die man sonst nichtmal anschauen wuerde, das beinahe taegliche Ueberwinden des eigenen Schweinehundes, das Austesten und Brechen der eigenen Leistungsgrenzen, das fordernde, aber machbare Lerntempo, der Leistungsdruck und ja, auch das Schiessen, die Waffenausbildung, das Marschieren oder der unnoetige Zeitdruck oder das sinnlose Geficke durch die hoeheren Dienstgrade. Meinetwegen auch die Gemeinsamkeit, vom Rest der Gesellschaft entweder ignoriert oder, wie in deinem Fall, offen gehasst zu werden.

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  10. muss ich akzeptieren. und wenn du mir jetzt noch schreibst, warum meine aussage widersprüchlich ist, bin ich vollends zufrieden und werde dich mit dem thema bundeswehr für immer in ruhe lassen :)

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  11. Ich komm mit deinem zweiten Absatz nicht ganz klar. Erst gibst du zu, dass man manchmal keine Antworten findet, dann aber verstehst du nicht, wie man trotzdem - ohne Antworten auf Alles - in den Einsatz gehen kann.
    Letztlich sagst du wie es ist: es ist mein Leben, ich muss wissen was ich mache.
    Allerdings zeigt mir die rege Beteiligung, dass es Menschen gibt, die sich Gedanken um mich machen. Deshalb musst du mich auch nicht in Ruhe lassen, zumal in naechster Zeit kaum was andres kommen wird als Bundeswehr xD

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  12. ok, dann muss ich mich da verständlicher ausdrücken. was ich meine ist:

    du hast recht, wenn du mich fragst, ob es noch nie sachen gab, über die ich nachgedacht habe und keine antwort gefunden habe. aber ich finde, dass wenn man sich für den einsatz in den krieg entscheidet, sich schon vorher fragen sollte: was ist wenn ich auf jemanden schießen muss? oder: was, wenn ich dabei draufgehe? das leben ist eine einmalige sache. das kriegst du danach nicht nochmal und kannst es auch keinem anderen wiedergeben.

    und ich mach mir weniger gedanken um dein leben, sondern ich will mal herausfinden, was genau in dir vorgeht, wenn du hier fasziniert über die bundeswehr schreibst.

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  13. Okay, zu der Frage was ich machen wuerde, wenn ich schiessen muesste: Ich nehme an genau das, was man mir antrainiert hat/antrainieren wird.
    Zu meiner Einstellung zum Leben verweise ich auf einen Post, den ich lange gesucht habe: Festgehalten.
    Jetzt alle Fragen beantwortet?^^

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