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Donnerstag, 11. Oktober 2012

Hamburg - Antworten 2

"Was kannst Du dann mit dem fertigen Studium anfangen? Sowas wie Diplomat? Oder wird das einfach, ohne irgendwas besonderes gelernt zu haben? So wie ich mir das vorstelle, ist das alles bestimmt total kompliziert, oder nicht?" (Mr.Elch)

"Aber was man so Politikwissenschaftler mit Abschluss macht würd mich schon interessieren. Im Fernsehn Experte werden?" (MrLuzifer)


"Und was machst du dann (damit)?" (Mutti)

Die Frage ist leider nicht so einfach zu beantworten. Als ich mich noch in meiner Abizeit damit befasst habe, bildete sich nach einiger Zeit ein recht diffuses Bild vom Medienexperten oder Parteireferenten heraus.
Aber vielleicht erstmal zu meiner höchst persönlichen Situation: Ich werde nach meinem Studium Offizier der Bundeswehr. So einfach ist das. Da wird mir meine akademische Ausbildung zwar bei den sogenannten Soft Skills (Kommunikation, Selbstorganisation, Management, Teamarbeit ... ) zugute kommen, aber inhaltlich wird mein Studium wohl kaum mehr eine Rolle spielen. Vielleicht noch bei Gelegenheiten der Politischen Bildung (eine gern an Jungoffiziere abgetretene Aufgabe -.-).

Allerdings stellt sich nach der Verpflichtungszeit auf jeden Fall die Frage, was man mit sich und seinem (dann doch schon einige Jahre zurückliegenden) Abschluss anfängt. Nun, dazu gibt es zwar Studien, aber die zeichnen keinen bestimmten Weg vor. Im Gegensatz zu Anwälten (Jura), Ärtzten (Medizin) oder meinetwegen Medienleuten ("irgendwas mit Medien") gibt es für Politologen reichlich und unterschiedliche Arbeitsfelder. Da gehören in erster Linie Stellen mit Fachverwendung, also wirklich als Politikwissenschaftler dazu. Sprich weiterhin forschen und lehren, fragen und erklären. Es vielleicht irgendwann zur eigenen Professur bringen. Andererseits gehen auch viele Politologen als Referenten in Verbände, Unternehmen, Gewerkschaften und auch Parteien. Wobei insbesondere bei ersteren beiden die im Studium erworbenen Soft Skills ausschlaggebend sind und wiederum weniger das inhaltliche Wissen. Zumal das nach vielleicht 8 bis 10 Jahren Verpflichtungszeit als überholt angesehen werden kann.
Daher sind Berufsbilder wie Fernsehexperte oder Diplomat garnicht so unwarscheinlich.

Entgegen der landläufig verbreiteten Meinung sind Politologen als Politiker die Ausnahme. Woran es liegt, ist unklar, vielleicht daran, dass wir einfach zu tiefen Einblick in das Grauen hatten um es selbst verantworten zu wollen. Wer weiss. Es hat und wird auch in Zukunft Politologen im Gewand des Abgeordneten oder Ministers geben, aber das ist recht selten. Vielmehr haben sich hier (wie auch in der Verwaltung) Juristen durchgesetzt. 

5 Kommentare:

  1. Ah... Diplomat Madse! :D
    Diplomat finde ich klasse! Die machen wenigstens etwas, was zum guten beiträgt... ^^ Aber einfach ist das dann bestimmt auch nicht... Zähe Verhandlungen mit griesgrämigen Parteien... Ferengis... Klingonen und Romulaner... ^^
    Wünsche Dir viel Erfolg dabei, egal was Du am Ende machst oder bist!! :-)

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  2. Ah, also weiterhin Landesverteidigung. Dachts mir fast. ;)

    Merci für die Aufklärung.

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  3. Sehr aufschlussreich!
    Mal schauen wie Diplomatisch du nächstes Jahr beim Gildentreffen bist. ^^

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  4. Staats- und Sozialpolitik in München?

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  5. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Habs gefunden. Nicht München. Und auch nicht Staats- und Sozialwissenschaft. *Und wech*

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