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Donnerstag, 10. Februar 2011

Für den Körper, für die Ohren, auf die Nerven

Bin heute dienstlich in Leipzig gewesen. Im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus (BwK), welches inzwischen nur noch als FachSanZ geführt wird.Da hab ich mich zum ersten Mal bei nem Bundeswehrarzt in guten Händen gefühlt. Endlich mal jemand, bzw Mehrere, die genau wussten was sie tun. Mag sein, dass das im Rest der Republik Gang und Gebe ist, aber was ich bisher an Sanitätseinrichtungen der Bw kennen gelernt habe und drüber gehört habe, ist kompetentes Personal schwer zu finden. Und ich bin in letzter Zeit echt oft bei Sanis, alles im Zuge meiner körperlichen Eignungsfeststellung für die Offizierlaufbahn. Übrigens (grösstenteils) genau die Gleiche, die auch die auf der Gorch Fock abgestürzte Kadettin hat über sich ergehen lassen müssen. Mir sind die genauen Zeitabstände bei der Marine zwar nicht bekannt, aber zwischen dieser Eigenungsfeststellung inklusive der Bordverwendungsfähigkeit, im Bundeswehrjargon aufgrund des dafür verwendeten Formulars nur "Neunzig Fünfer" genannt, vergehen durchaus mehrere Jahre. Soll heissen, da können ein paar Kilo Gewichtsdifferenz ohne weiteres auftreten. 

Ganz anderes Thema. Musik nämlich. Namentlich von Facebreaker. Old School Death Metal vom Feinsten. Wer die Breeding Death EP und Resurrection Through Carnage von Bloodbath schon (wie auch immer das gehen sollte, aber mal angenommen) totgehört hat, dem wird das Album Infected mehr als gefallen. Laut, Brutal, verbrüllt, mit stampfenden Drums und fiesen Frickelriffs ein Fest der schwedischen Musik für den Langhaarmattenschwinger. Längster Track: 5:13. 'nuff said.

Drittes Thema des heutigen Abends: ein weiteres Mal Ägypten. Schon klar, dass derzeit die gesamte Medienwelt, die was auf sich hält, grade dort hinschaut. Aber es macht meiner Meinung nach wenig Sinn, unbestätigte Meldungen in stundenlangen Sondersendungen breit zu labern. Schliesslich hatten wir das diese Woche schon, wobei sich die Meldung von Al Arabija letztlich als Falschmeldung herausgestellt hat. Ja, die Leute sitzen seit mehr als 2 Wochen auf diesem Platz. Ja, es hat Zusammenstöße gegeben. Aber nein, ich will nicht, dass die Reportage, die ich grade (ehrlich) interessiert geschaut habe, durch eine Sendung unterbrochen wird, bei der eine richtige Meldung und reichtlichst Vermutungen ins Land gesendet werden. Und weiterhin nein, ich will mir nicht jedes Mal die unüberlegte Meinung einer deutschsprachigen Ägypterin am Telefon anhören, die offenbar grade auch mit mitten in Kairo sitzt. Es interessiert mich einfach nicht mehr. Der Notstand und die ganz große Aufregung sind vorbei, jetzt ist die Zeit der Strippenzieher und der Schattenverhandler. Richtig Politik machen halt.

Bevor die Prediger der political correctness mir gleich wieder aufs Dach steigen: Lest euch den folgenden Absatz NICHT durch. Danke. Allen Anderen: Viel Spass.
Warum sitzen Leute auch noch nach Wochen auf der Strasse? Wollen sie wirklich den Druck auf den Staat aufrecht erhalten? Oder doch lieber ein paar Tage länger nicht arbeiten gehen? Vielleicht sollten wir das auch mal probieren. Schliesslich hat unsere Regierung auch ihre Fehler, siehe grade 'gescheiterte' Verhandlungen über den Hartz IV-Satz. Oder den schon wieder verschwundenen 'Diskurs' über das Atomendlager-Problem in Verbindung mit der Laufzeitverlängerung. Oder sei es nur die Unpünktlichkeit der Berliner S-Bahn. Sollten wir vielleicht auch den Platz vor dem Reichstag besetzen, mit (eigens herangeschafften) Pflastersteinen schmeissen und den bedingungslosen Rücktritt des Apparates fordern? Warscheinlich ist es dann aber angenehmer, wir machen das im Sommer irgendwann. Derzeit ist es ja noch recht kalt....

Aber denkt mal drüber nach, wann ihr noch keinen Urlaub habt, aber trotzdem Lust ein paar Tage/Wochen auf dem Grünen mit vielen Gleichgesinnten zu kampieren und - als Hintergedanken - nicht zu arbeiten.

6 Kommentare:

  1. Zum ersten Mal in guten Händen? Puh. Hier in der Gegens hab ich bisher nur von guten Erfahrungen gehört (mal abgesehen von der Wartetezeit).

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  2. Herrlich, (nicht nur) der letzte Absatz (aber der besonders). Wer sollte dir dafür aufs Dach steigen wollen? ;)

    Im hiesigen BwK scheinen kompetente Leute zu arbeiten. Die waren die ersten, die im Kopf eines Bekannten eine Zyste entdeckt haben, mit der der Mann (35J.) schon lange, lange rumlaufen muss. Hat zuvor nur niemand bemerkt. Ärzte... nee, da sag ich nichts zu. Political correctness und so. ;)

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  3. Damals als ich da hin musste, haben die mich nicht ausgemustert, sondern "nur" zum halbkrüppel erklärt... Kleidungsausgabe und ähnliche "tolle" Jobs waren noch übrig für mich... Hurra... Zum Glück half dann bei der dritten Untersuchung die Vergangenheit mit... ;-)
    Für mich sahen diese Untersuchungsräume eher aus wie Versuchslabore... ^^

    Ägypten? Wo ist das denn... ;-)

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  4. Ha... Ich erinnere mich mit Freuden was es für ein Spaß war, nachträglich nach dem Ausscheiden noch ärztliche Unterlagen für die Versicherung zu bekommen:
    Zeitnahe (6 Wochen) bearbeitung nach schriftlicher Aufforderung per Brief und Fax... Superdoll!

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  5. Also von den Bundeswehrkrankenhäusern hab ich keine Ahnung, aber die von der US-Armee sind eigentlich ganz gut ;) Aber ich denke, das kann man pauschal nicht sagen, wie im zivilen Leben eben auch.

    ÄGYPTEN?

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  6. @ Citara... Ne, auch von unseren zivieln Krankenhäusern hab cih keine guten Erfahrungsberichte gehört. Vll geht der Osten aber auch schon jetzt den Bach runter.

    @ Anna... Danke! Da gibt es schon einige, die sich auch teilweise in meiner Blogroll wiederfinden. Das sind dann die (wie beschrieben) Apostel der political correctness. Die tendieren dazu, sich bei sowas persönlich auf den Schlips getreten zu fühlen.

    @ Mr.Elch... Och, Versuchsraum, Untersuchungsraum. Wenn man raus is, kann man sich an den Unterschied auch nicht mehr errinnern.

    @ Hazamel... Das Wort "zeitnah" gibts im Bundeswehrwortschatz nicht. Selbst wenn, dann nichtmal in Annäherung an zivile Definitionen. Telefonische Erreichbarkeit ist praktisch ein Fremdwort.

    @ Mr.Elch & chiefjudy... Ähhh... Gypten soll da unterm Mittelmeer sein. Wobei das unter all dem Wasser bestimmt schwer zu finden ist.

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